Aus der Coaching-Praxis:

Wie aus einer Erniedrigung eine Selbstwert-Rakete wurde.

Anfang des Jahres, noch vor Beginn der Corona-Einschränkungen kam eine Klientin zu mir – nennen wir sie Hannah – für ein kostenloses Erstgespräch. Ihre ersten Worte waren, dass sie sich dafür schäme, hier zu sitzen. Aber sie fühle sich in einer Sackgasse und wisse nicht mehr weiter. Und vielleicht würde ja schon dieses Gespräch helfen, denn ein Coaching könne sie sich nicht leisten.

Eine Geschichte, wie aus dem letzten Jahrhundert

Das, was Hannah mir dann erzählte, ist für mich ein Beispiel dafür, wie eine Frau mit Mitte 40 und einer Menge toller Eigenschaften und Fähigkeiten, aber einem Selbstwertgefühl unter dem Gefrierpunkt zu einem emotionalen Wrack werden kann. Kurz zusammen gefasst hatte diese Frau Zeit ihres Lebens eines bis zur Perfektion gelernt – es allen recht zu machen.

Der rote Faden dieser Strategie beginnt schon in der Kindheit, als das mittlere von 5 Kindern herausfindet, wenn es lieb, nett und hilfsbereit allen die Wünsche von den Augen abliest, wird es von den älteren Geschwistern in Ruhe gelassen und von den jüngeren und den Eltern geliebt. Dass sie auch ausgenutzt und oft vorgeschoben und für etwas bestraft wird, was sie nicht getan hat, nimmt  sie dafür in Kauf. Das setzt sich fort über Schule, Pubertät und Studium – von ihren Eltern für sie als „das Beste für dich“ ausgesucht – bis in ihre Ehe. Den geliebten Job als Assistentin der Geschäftsleitung – auch hier holt sie einige Kohlen für ihren Chef aus dem Feuer –   gibt sie auf, als sie schwanger wird und ihr Mann zeitgleich die Karriereleiter nach oben klettert.

Bis heute ist Hannah eine Meisterin ihres Fachs, wenn es darum geht, die Fassade der glücklichen Ehefrau aufrecht zu erhalten, bis zur Selbstverleugnung, die ihre Bestimmung darin sieht, ihrem Mann `den Rücken frei zu halten´, Haus und Garten in Ordnung zu halten, Partys auszurichten, Hotel Mama zu spielen und Freundinnen zu trösten, die Beziehungsprobleme haben.

Die Fassade bröckelt

Der Zusammenbruch kam schleichend. Zuerst waren es die Kopfschmerzen, anfangs noch mit Pillen im Griff zu behalten. Dann Schwindelanfälle, die durch einen eingeklemmten Nackennerv verursacht wurden. Ihr Umfeld nahm das als Zumutung und Störung im gewohnten Ablauf wahr. Das reichte also noch nicht, als nächstes kam der Hörsturz. Die Reaktion ihres Mannes: „Das wäre eigentlich mein Part. Stress kann es bei dir ja nicht sein.“
Nach einer kurzen `Auszeit´, einem Kurzurlaub mit der Familie, Schwiegermutter nebst Freundin und Hund, kam das vorerst letzte Kapitel der Geschichte: Ein Anruf ihres ehemaligen Chefs, mit dem Angebot, wieder einzusteigen, nach 17 Jahren. Hannah war euphorisch – und voller Angst, wie ihr Mann wohl reagieren würde. Sie machte einen Plan, der seinesgleichen sucht. Darin strickte sie aus ihren schon vollen Tagen einen 24/7 Job, damit für alle nur ja alles beim Alten bliebe und niemand unter ihrem Job `zu leiden´ hätte.
Bei einem besonders guten Dinner unterbreitete sie ihrem Mann diesen Plan. Seine Reaktion:

Was glaubst du eigentlich, wer du bist?

Seit fast 20 Jahren nichts gemacht und jetzt einen auf coole Sekretärin machen!“
Die weiteren Schimpftiraden erspare ich Dir.

Mit diesen Worten im Ohr und voller Verzweiflung saß sie nun bei mir.

Kleine Trippelschritte, große Veränderung

Die nächsten Wochen waren eine Berg- und Talfahrt für Hannah. Reich an Tränen und Erkenntnissen und kleinen, zaghaften Veränderungsschritten. Ja, unsere Arbeit ging weit über das Erstgespräch hinaus und ist heute an einem Punkt, an dem sie letztens stolz sagte:

Ich bin es mir wert, in mich zu investieren und niemand wird mich je wieder so klein machen.“

Wie sie das geschafft hat?

Mit harter Arbeit.
Beginnend mit der Entscheidung, dass sie etwas ändern muss und nicht mehr darauf hoffen will, dass es andere für sie tun.
Mit kleinen Schritten, auch Rückschlägen, und viel Geduld und Liebe zu sich selbst.
Mit dem Wissen und Verstehen, dass sie alles selbst mit ihrem Verhalten verursacht, ja kreiert hat – und sie allein es in Selbstverantwortung und mit Selbstvertrauen ändern kann.

Der Leitgedanke unserer Arbeit war und ist genau dieser Satz:
Was glaubst du eigentlich, wer du bist?
Und daran anknüpfend – ja, wer bin ich eigentlich?

Es ist wunderbar, zu sehen, wie dieses zarte Pflänzchen zu einer strahlend schönen Blume heranwächst, die ihre Kraft aus sich selbst zieht und erst am Anfang ihres Wachstumsprozesses ist.

 

Auflösung – Hannah gibt es nicht wirklich.

Eigentlich sind es drei Hannahs. Diese Geschichte ist aus tatsächlichen Gesprächen aus meiner Coachingpraxis entstanden. Weil ich hier keine vertraulichen Insights veröffentlichen will, habe ich aus drei Frauen-Geschichten eine gemacht. Alle drei haben Ähnliches erlebt und sind einen langen Weg gegangen zu sich selbst.

Warum habe ich das hier erzählt?
Weil ich weiß, dass es vielen Frauen ähnlich geht, wie den drei Hannahs.
Und weil auch für dich so viel mehr möglich ist, als du heute glaubst.

Wenn du einen ersten Blick hinter deine Fassade machen und mehr darüber erfahren willst, wie auch deine Blume wachsen lernen kann, buche ein erstes Kennenlerngespräch mit mir.
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Ich freue mich auf dich!