Die Abnehmer
Einer nimmt uns das Denken ab.
Es genügt seine Schriften zu lesen
und manchmal dabei zu nicken.
Einer nimmt uns das Fühlen ab.
Seine Gedichte erhalten Preise
und werden häufig zitiert.
Einer nimmt uns die großen Entscheidungen ab
über Krieg und Frieden.
Wir wählen ihn immer wieder.
Wir müssen nur
auf zehn bis zwölf Namen schwören.
Das ganze Leben nehmen sie uns dann ab.
Erich Fried